Entwicklung des Strompreises im September 2016 und Ausblick

Die bereits bei der Entwicklung des Rohölpreises aufgezeigten Unsicherheiten spiegeln sich auch in den Strompreisnotierungen wieder.

Ankündigungen der Opec, Ende September bei Gesprächen in Algier Ölförderbegrenzungen beschließen zu wollen, führten auf dem Strommarkt zu kurzzeitigen Verwirrungen, verblassten aber bald wieder aufgrund der fehlenden Ernsthaftigkeit der Einigungsaussichten.

Zusätzlich beeinflussen unsichere Wetterprognosen aufgrund des hohen Anteils an Wind- und Solarkraftwerken die Strompreisnotierungen am Spotmarkt und am Terminmarkt für kurzfristige Liefererfüllungen.

Der Terminmarkt für langfristige Liefererfüllungen folgt diesen Ausschlägen mit zeitlichem Verzug. Nach den diesjährigen Höchstständen vom Juni 2016 bei 28,14 EUR/MWh sank der der Cal-17-Kontrakt Base Mitte September auf 25,16 EUR/MWh, stieg aber zum 31.09.2016 wieder auf 28,88 EUR/MWh an.

Die Strompreisentwicklung orientiert sich aktuell wieder sehr stark an den Wetterverhältnissen, der Dax-, der Rohöl- und vor Allem der Kohlepreis-Entwicklung, weshalb eher mit nachgebenden aber sehr volatilen Strompreisnotierungen in der nächsten Zeit zu rechnen ist.

Der Kohlepreis ist aktuell der entscheidende Preistreiber für die Strompreise.

In China wurde die Kohleproduktion auf staatliche Anordnung erheblich zurückgefahren, sodass die Einfuhren nach China immens anstiegen, was zu einem deutlichen Anstieg der weltweiten Kohlepreise führte. Das wiederum führt auch zu einem Anstieg der Produktionskosten in der Stahlindustrie.

Mittlerweile versucht die chinesische Regierung, dem entgegen zu wirken und die Kohleproduktion wieder hochzufahren. Auf diese Weise sollen die Kohlepreise wieder gedrückt werden, was sich auch auf die Strompreise auswirken wird.

Aktuell ist eine starker Rückgang der französischen Stromerzeugung zu verzeichnen, was sich in einer erhöhten Nachfrage aus Nachbarländern verbunden mit einem starken Anstieg der Strom-Exporte bemerkbar macht.

Der daraus resultierende Nachfrageüberhang führt aktuell zu steigenden Strompreisen. Auch die Volatilitäten werden deshalb erheblich zunehmen.

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Stefan Zumpe

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