Nach den diesjährigen Höchstständen im Juni und November 2016 bei 17,80 EUR/MWh bzw. 17,84 EUR/MWh notierte der Cal-17-Kontrakt Erdgas NCG am 30. November 2016 bei 17,33 EUR/MWh.
In Frankreich wurden Ende September auf Anordnung der französischen Atom-Sicherheitsbehörde ASN ungeplant 20 Atomkraftwerke wegen technischer Überprüfungen zu eventuellen Bauteilschäden abgeschaltet. In Folge dessen bezieht Frankreich vermehrt Strom aus Kohle- und Erdgaskraftwerken aus Deutschland, was neben einer erhöhten Kohle- auch zu einer erhöhten Erdgasnachfrage führt.
Das führte seit Ende September zu spürbaren Preisaufschlägen bei den Erdgaspreisen. Hinzu kommt der jahreszeitlich bedingte Kälteaufschlag beim Erdgaspreis. Nachdem die Temperaturen aber nicht so stark gefallen sind, wie zuerst vermutet, gaben die Erdgaspreise trotz zwischenzeitlichem Ausfall im norwegischen Gasfeld Heimdal wieder etwas nach.
Der Erdgasbedarf für die temporäre Stromerzeugung aus Erdgaskraftwerken, hervorgerufen durch den Wegfall der französischen Stromerzeugungskapazitäten, sorgt für Unsicherheiten im Zusammenhang mit dem immer noch nicht zur Verfügung stehenden englischen Erdgasspeicher Rough.
Diese Unsicherheiten gingen teilweise zurück, nachdem Gazprom im November 2016 nochmals seine geplante Erhöhung der Gaslieferungen von 160 Mrd. m³ auf bis zu 180 Mrd. m³ pro Jahr in 2016 nach Europa bekräftigte und die Genehmigung der Europäischen Kommission für eine Erweiterung der Nutzung der Erdgasleitung Opal unter Auflagen erhielt. Damit wird die künftige Versorgung Europas mit Erdgas weiter ausgebaut und aufgrund der verzweigten Lieferwege immer sicherer.
Die weltweit geplanten LNG-Aktivitäten und die weiteren Ausbaupläne von Erdgasleitungen (Bsp. North Stream II, Turkish Stream, …) in den nächsten Monaten und Jahren zeigen die zu erwartende gute Versorgungslage und legen einen seitwärts verlaufenden oder sogar fallenden Trend bei höheren Volatilitäten nahe.
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