Wie bereits angekündigt folgen die Vergleiche vergangener Jahre, damit Sie sich selbst ein Bild über die Volatilitäten und damit verbundene Risiken machen können.
In diesem Beitrag finden Sie den Strompreisverlauf am Terminmarkt für das Jahr 2008. Dargestellt sind alle möglichen Beschaffungszeitpunkte am Terminmarkt für den Strompreis (siehe einer der vorherigen Beiträge zu den Strompreisbestandteilen) des Lieferjahres 2008. Wie Sie sehen, ist der Strompreis am Terminmarkt ab dem März 2005 für die damaligen Verhältnisse relativ stark gestiegen.
Der Strompreisverlauf am Terminmarkt für das Lieferjahr 2008 war sehr stark von der Einführung des Emissionshandels im März 2005 und den damit verbundenen Unsicherheiten geprägt. Wer sich mit dem Emissionshandel auseinandergesetzt hatte, konnte die sich mit selbigem ergebenden Unsicherheiten sehr gut für die Energiebeschaffung nutzen.
Wichtige Zeitpunkte waren damals:
– 05.03.2005 … Einführung des Emissionshandels an der Leipziger EEX
– 30.04.2006 … erste Löschung von verbrauchten Emissionszertifikaten
Mit der Einführung des Emissionshandels an der der Leipziger EEX im März 2005 stiegen die Preise wie erwartet an, da etwaige Mehrbelastungen und Unsicherheiten in die Strompreise eingepreist wurden. Diesen Anstieg konnte man bis zum April 2006 beobachten.
Ende April 2006 mussten die am Emissionshandel teilnehmenden Länder der EU die verbrauchten Emissionszertifikate aus dem Jahr 2005 löschen. Bereits Anfang April 2006 wurde sehr deutlich, dass den einzelnen Ländern zu viele Zertifikate ausgegeben wurden und somit ein Großteil nicht gelöscht werden musste. Da die nicht gelöschten Emissionszertifikate in das darauffolgende Jahr übertragen werden konnten und damit ein Überangebot darstellten, sackte der CO2-Preis stark ab und zog den Strompreis hinterher.
Einen ähnliche Effekt gab es auch nochmal im Jahr 2007. Wobei viele Marktteilnehmer aus der Erfahrung des Jahres 2006 besser darauf vorbereitet waren. So gab der CO2-Preis und damit auch der Strompreis bereits im Februar 2007 schon relativ stark nach. Mit diesem Wissen und einer geeigneten Beschaffungs- und Risikostrategie konnten Beschaffungszeitpunkte geschickt gewählt und somit sehr gute Strompreise für das Lieferjahr 2008 erzielt werden.
In der obigen Darstellung sind die Strompreisverläufe am Terminmarkt für das Jahr 2008 dargestellt. Zusätzlich finden Sie ein reelles Beschaffungsszenario für das Lieferjahr 2008 auf Basis der geschilderten Rahmenbedingungen (grün und dunkelgrün dargestellt) und den kumulierten Mittelwert über die liquide Beschaffungsphase zum Vergleich (rot dargestellt).
Im nachfolgenden wird die Darstellung zum Vergleich um den kurzfristigen Spotmarkt ergänzt.
Hier sehen Sie den Vergleich des sicherbaren Terminmarktes zum kurzfristigen und nicht sicherbaren Spotmarkt des Lieferjahres 2008.
In diesem Zusammenhang möchten wir nochmals ausdrücklich darauf hinweisen, dass der Spotmarkt wesentlich volatiler und im Gegensatz zum bereits beschriebenen Terminmarkt nicht sicherbar ist, wodurch die damit verbundenen Risiken erheblich steigen. Die Notierungen unterliegen täglichen, stündlichen oder sogar viertelstündlichen Schwankungen, die auf den verschiedensten Ursachen beruhen (siehe einer der vorherigen Beiträge).
Gerne unterstützen wir Sie bei der Ausarbeitung Ihrer individuellen Beschaffungs- und Risikostrategie.
Ihr Ansprechpartner:
Stefan Zumpe