Die Mehrzahl der Unternehmen setzt den Begriff Energiemanagement dem Begriff der Energieeffizienz gleich. Das Energiemanagement ist aber viel weitläufiger zu sehen und umfasst die Teilbereiche Energiebeschaffung, Energiebereitstellung und Energieeffizienz (siehe untenstehende Abbildung). Deshalb wird das Energiemanagement mittlerweile in vielen Unternehmen als Managementfunktion wahrgenommen. Auch die Energiemanagementrichtlinie DIN EN ISO 50001 fordert einen von der Geschäftsführung benannten und an selbige berichtenden Energiemanagementbeauftragten. Unternehmen, die nicht unter die KMU-Definition fallen, werden in einem vom Bundesrat am 06.03.2015 beschlossenen Gesetzentwurf zum Energiedienstleistungsgesetz (EDL-G) verpflichtet, erstmals bis zum 05.12.2015 ein Energieaudit durchzuführen und dieses alle vier Jahre zu aktualisieren. Ausgenommen sind Unternehmen, die bereits ein Energiemanagementsystem nach DIN EN ISO 50001 oder ein validiertes Umweltmanagementsystem (EMAS) eingeführt haben. In diesem Energieaudit werden die drei genannten Bestandteile des Energiemanagements geprüft.
Die Energiebeschaffung ist in vielen Fällen der Einkaufsabteilung des Unternehmens zugeordnet. Die Energiebereitstellung und die Energieeffizienz liegen wiederum meist in der Verantwortung der Servicebetriebe bzw. der Werksdienste. Vom unternehmerischen Grundgedanken hergeleitet sollten die drei Teilbereiche jedoch miteinander verknüpft werden, da auf diese Weise übergreifende und ganzheitliche Lösungen erzielt werden können. Innerhalb des Zusammenspiels der genannten Komponenten des Energiemanagements entscheidet das Prinzip der Wirtschaftlichkeit, wo die wahrscheinlichsten Einsparpotentiale vorhanden sind und die bestmögliche Minimierung von eventuell auftretenden Risiken realisiert werden kann. So kann es unter Umständen bei einem Unternehmen vorkommen, dass die Energiebeschaffung einen viel größeren Stellenwert einnimmt als die Energieeffizienz. In einem anderen Unternehmen kann wiederum die Energiebereitstellung bzw. die Eigenenergieerzeugung eine größere Wertigkeit einnehmen.
1. Energiebeschaffung
Die Energiebeschaffung ist die Schnittstelle zur Außenwelt. Im Bereich der Energiebeschaffung kann das Unternehmen bereits beim Energiebezug beginnen, Kosten zu sparen, Nachhaltigkeit zu leben und Risiken zu minimieren. Für die Energiebeschaffung ist es äußerst wichtig, die sich ständig verändernden Marktparameter im Blick zu haben und entsprechend darauf zu reagieren. Da sich gerade im Energiesektor diese Parameter sehr kurzfristig verändern, sind ausgeprägte analytische Fähigkeiten und Werkzeuge sowie schnelle Entscheidungswege hilfreich. Jedes Unternehmen muss sich in diesem Zusammenhang überlegen, wie es diese Beschaffungsrisiken sinnvoll minimieren kann.
2. Energiebereitstellung
Die Energiebereitstellung ist der zweite Bestandteil der drei Teilbereiche des Energiemanagements. Jedes Unternehmen kann schon bei der Wahl des Energieträgers und der Art der Energiebereitstellung sehr stark Einfluss auf die Themen Kostenoptimierung, Nachhaltigkeit und Risikominimierung, Ressourcenschonung nehmen. Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung kann hierfür gangbare Wege aufzeigen.
3. Energieeffizienz
Innerhalb des dritten Bestandteils des Energiemanagements, der Energieeffizienz, beeinflussen Maßnahmen die Energienutzung im unternehmerischen Alltag. Energieeinsparmaßnahmen bilden die Basis für diesen Bestandteil des Energiemanagements. Diese Maßnahmen können sowohl durch technische Hilfsmittel als auch durch Schulung von Mitarbeitern erreicht werden. Damit die gewünschten Energieeinsparmaßnahmen messbar werden, ist es sinnvoll, geeignete Kennzahlen zu bilden, die mit anderen Prozessen im Unternehmen vergleichbar sind. Dafür können das Wetter, klimatische Veränderungen und viele weitere Komponenten beeinflussende und zum Teil auch bestimmende Einflussgrößen sein.
Für langfristige und nachhaltige Energieeffizienzmaßnahmen ist es wichtig, diese Einflussgrößen und eventuell daraus resultierende Veränderungen für das Unternehmen richtig einschätzen zu können.
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