Entwicklung des Erdgaspreises im November 2017 und Ausblick

Der Erdgaspreis (Cal-18-Kontrakt Erdgas NCG) stieg in Folge der vermehrten Erdgasnutzung zur Stromerzeugung bis zum 30. Dezember 2016 auf 18,80 EUR/MWh, sank aber zum 31. März 2017 wieder auf 16,76 EUR/MWh. Seitdem verharrte der Erdgaspreis weitgehend auf diesem Niveau und stieg spekulativ getrieben zum 31. Oktober 2017 auf 17,747 EUR/MWh und zum 30. November 2017 weiter auf 18,642 EUR/MWh.

In Europa sind in letzter Zeit immer mehr LNG-Lieferungen zu verzeichnen, weshalb die Versorgungssituation als sehr gut bezeichnet werden kann. Polen hat Verträge mit Katar und den USA über LNG-Lieferungen abgeschlossen, um sich unabhängiger von den bestehenden Gaslieferungen zu machen. Auch werden in Europa immer mehr LNG-Terminals geplant, die preissenkend wirken, da der weltweite LNG-Preis weitgehend unter dem leitungsgebundenen Erdgaspreis liegt.

Die OMV meldete am 06. November 2017 den Produktionsstart im Sofiya Gas- und Kondensatfeld in Pakistan, womit nochmal 425.000 Kubikmeter Gas und 1.400 Fass Kondensat auf den Markt kommen.

Die Gasspeicher in Deutschland sind noch zu 84 % gefüllt. Damit ergibt sich eine ausgesprochen gute Versorgungslage für den kommenden Winter. Lediglich in Baden-Württemberg könnte es wieder leitungsbedingt zu Engpässen kommen, wiesen die deutschen Gasfernleitungsbetreiber Ende Oktober 2017 hin.

Zusammenfassend könnte sich beim Erdgas eine ähnliche Situation wie beim Roh-öl einstellen. Aufgrund des entstehenden weltweiten Überangebotes wäre auch beim Erdgas ein Preisverfall zu erwarten. Jedenfalls ist längerfristig mit einer erheblichen Zunahme der Volatilität zu rechnen.

 

Für weitergehende Informationen können Sie uns gerne kontaktieren.

Ihr Ansprechpartner:
Stefan Zumpe

Nach oben scrollen