Nach den Höchstständen vom Juni 2016 bei 17,80 EUR/MWh notierte der Cal-17-Kontrakt Erdgas NCG am 31.09.2016 bei 15,67 EUR/MWh.
Ankündigungen der Opec, Ende September bei Gesprächen in Algier Ölförderbegrenzungen beschließen zu wollen, führten auch auf dem Erdgasmarkt zu kurzzeitigen Verwirrungen, verblassten aber bald wieder aufgrund der fehlenden Ernsthaftigkeit der Einigungsaussichten.
Diese Unsicherheiten nahmen weiter ab, nachdem Gazprom im August 2016 seine geplante Erhöhung der Gaslieferungen von 160 Mrd. m³ auf 170 Mrd. m³ pro Jahr in 2016 nach Europa bekräftigte.
Meldungen, dass der englische Erdgasspeicher Rough aufgrund von Wartungsarbeiten unter Umständen doch vor Februar des kommenden Jahres für eine Einspeicherung zur Verfügung stehen würde, führten zu weiteren Preisabschlägen.
Die weltweit geplanten LNG-Aktivitäten und die weiteren Ausbaupläne von Erdgasleitungen (Bsp. North Stream II) in den nächsten Monaten und Jahren zeigen die zu erwartende gute Versorgungslage und legen einen seitwärts verlaufenden Trend nahe. Im August war eine weitere geplante Gas-Pipeline im Gespräch. Nach TANAP und TAP soll nun IAP in Südeuropa folgen.
Damit wird die künftige Versorgung Europas mit Erdgas weiter ausgebaut und aufgrund der verzweigten Lieferwege immer sicherer. Einzig die Entscheidung des niederländischen Parlaments zur Beibehaltung der Förderquote von 24 Millionen m³ Erdgas aus dem Erdgasfeld Groningen ab dem 01.10.2016 könnte sich etwas preistreibend auswirken. Bisher wurden dort 27 Millionen m³ Erdgas gefördert.
Durch die erhöhten Gaslieferungen seitens Gazprom wird diese Fehlmenge aber mehr als ausgeglichen. Aktuell ist eine starker Rückgang von LNG-Lieferungen nach Europa zu verzeichnen, was sich in einem temporären Anstieg der Erdgaspreise bemerkbar macht. Die nächste Lieferung nach Großbritannien ist wohl für Ende KW 41 geplant.
Auch die Volatilitäten werden deshalb erheblich zunehmen.
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