Entwicklung des Kohlepreises im April 2017 und Ausblick

Der Kohlepreis stieg seit Anfang letzten Jahres von 40,00 US-Dollar pro Tonne auf 78,75 US-Dollar pro Tonne am 07. November 2016, fiel aber bis zum 31. Januar 2017 wieder auf ein Niveau von 66,25 US-Dollar pro Tonne, verharrte im Februar, März und April 2017 weitgehend auf diesem Niveau und schloss am 28. April 2017 bei 66,65 US-Dollar pro Tonne.

In Europa geht die Kohleverstromung immer weiter zurück. Anfang April haben Europas Stromkonzerne, die im Verband Eurelectric organisiert sind, überraschend den allmählichen Kohleausstieg bekanntgegeben. Ab 2020 sollen demnach keine Investitionen mehr in den Neubau von Kohlekraftwerken fließen. Für das Jahr 2050 ist dem Vernehmen nach eine CO2-neutrale Stromversorgung geplant. Allein Polen und Griechenland haben sich der Vereinbarung nicht angeschlossen. In Polen sind fünf Kohlekraftwerke in Bau und weitere fünf in Planung. In Griechenland ist ein Kohlekraftwerk in Bau und ein weiteres in Planung.

In der Türkei sind laut dpa-Meldung vom 10. April 2017 absurderweise 80 Kohlekraftwerke in der Bau- oder Planungsphase. Großbritannien erzeugte 1990 noch zwei Drittel seines Stromes aus Kohle, 2016 waren es nur noch ca. neun Prozent. Am 21. April 2017 wurde erstmals in Großbritannien kurzzeitig kein Strom aus Kohlekraftwerken erzeugt, und das in dem ehemaligen Kohlestromland schlechthin.

In China und Indien werden aufgrund der massiven Umweltverschmutzungen keine neuen Kohlekraftwerke geplant. Teilweise werden sogar Baumaßnahmen gestoppt.

Ganz im Gegensatz zu dieser Entwicklung setzte der neu gewählte us-amerikanische Präsident Donald Trump bereits erste Wahlversprechen um und lockerte bestehende Kohlerestriktionen, die noch unter Obama verhängt wurden. Offensichtlich setzt er tatsächlich auf eine Ausweitung des inländischen Kohleangebotes, um Abhängigkeiten von Importen verringern und die Preise beeinflussen zu können. Donald Trump geht auch bei der Kohle gedanklich schon einen Schritt weiter. Er möchte die USA völlig energieautark gestalten, die ersten Dekrete hatte er ja bereits im Januar 2017 dafür erlassen. Die USA könnte sich so schneller als gedacht auch zum Kohle-Exporteur entwickeln. Das werden wiederum auch die Kohle-Länder sehr genau beobachten, da diese Entwicklung für sie gefährlich werden könnte.

Zusammenfassend könnte sich bei der Kohle eine ähnliche Situation wie beim Rohöl einstellen.
Aufgrund des möglichen weltweiten Überangebotes infolge der geplanten starken us-amerikanischen Kohleproduktion und des weltweiten Nachfragerückgangs wäre auch bei der Kohle ein starker Preisverfall zu erwarten.

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