Nach dem letztjährigen Höchststand des Strompreises am 28. Dezember 2017 bei 37,15 EUR/MWh sank der Cal-19-Kontrakt Phelix-DE Base am 12. Februar 2018 auf 33,00 EUR/MWh, stieg zum 30. April 2018 aber wieder auf 39,08 EUR/MWh.
Als Preistreiber für den Strommarkt kristallisieren sich neben spekulationsbedingten Volatilitäten die Kohle- und die Emissionszertifikatepreise stark heraus. Schon bei einem kurzen Blick auf den Preisverlauf der Kohle fällt auf, dass dieser dem des Strompreisverlaufs sehr stark ähnelt. Eine Korrelationsanalyse würde sehr nahe 1 verlaufen. Auch die Emissionszertifikatepreise verhalten sich ähnlich. Womit der Rückschluss naheliegt, dass der Strompreis, abgesehen von Wettereinflüssen sehr stark von der Entwicklung der Kohlepreise und der Emissionszertifikatepreise abhängt. Da die Kohlepreise im letzten Jahr relativ stetig gestiegen sind, haben diese den Strompreis mitgezogen und zu einem genauso stetigen Anstieg verholfen. In diesem Jahr hat sich der Trend nochmals beschleunigt.
Aufgrund des starken Anstiegs der Ökostrom-Produktion geraten auch die Energiemärkte immer mehr durcheinander. An stürmischen und sonnigen Tagen wie Anfang Januar 2018 war das Phänomen der sprunghaften Lastwechsel, der damit verbundenen Überproduktion und folglich negativen Strompreise deutlich zu sehen. An windstillen und weniger sonnigen Tagen hingegen geht die Stromproduktion aus den Erneuerbaren stark zurück und die Strompreise steigen in Folge stark an.
Im ersten Quartal 2018 ging die Stromproduktion im Vergleich zu den Vorjahren sehr stark zurück, weshalb vermehrt fossile Energieträger, allen voran Kohle, für die Stromproduktion verwendet wurden. Ende März 2018 verwunderte ein Bericht im n-tv, wonach Saudi-Arabien erwägt, bis zu 16 neue Kernkraftwerke bauen zu wollen, in einem Land, dass bisher ausschließlich auf Öl und Sonne gesetzt hatte. Außerdem möchte Saudi-Arabien 200 Milliarden Dollar in Solarprojekte investieren. Bei Realisierung beider Vorhaben würde sich Saudi-Arabien zum Strom-Exporteur entwickeln und sich somit unabhängiger zu den Öl- und Gaslieferungen machen.
Russland hat das weltweit erste schwimmende Atomkraftwerk in St. Petersburg vom Stapel laufen lassen. Die Reaktoren des Kraftwerks sollen in Murmansk mit nuklearem Brennstoff ausgestattet werden. Später soll das schwimmende Kraftwerk mit einer Leistung von 70 MW entlegene Küstenorte und Ölplattformen mit Strom versorgen. Auch China will wieder vermehrt Atomkraftwerke für die Stromproduktion bauen, im Jahr 2017 gingen bereits drei neue Kernkraftwerke ans Netz. Dagegen gab Belgien Ende März den Atomausstieg bis zum Jahr 2025 bekannt. Unabhängig davon schreitet der Ausbau der Wind- und Solaranlagen weltweit immer weiter voran. Deshalb ist mit einer erheblichen Zunahme der Volatilität der Strompreise zu rechnen.
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